Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Demokratie on demand

13.09.2024 Andrea Dahms / Maximilian Gröllich

Kategorie: Medienbildung

Schlagwort: Social Media

LWL-Projekt zu Informationskompetenz stellt erste Produkte vor

Mit dem Projekt "Demokratie on demand" möchte das LWL-Medienzentrum für Westfalen Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte dabei unterstützen, Kindern und Jugendlichen einen reflektierten Umgang mit Informationen aus den sozialen Medien zu vermitteln und eine demokratische Informationskompetenz zu fördern. Dazu entsteht eine aus mehreren Modulen bestehende Qualifizierungsreihe, die die Kommunalen Medienzentren in Westfalen-Lippe in ihrer Funktion als Zentren für digitale Bildung vor Ort Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften anbieten können.

Aktuell fertiggestellt wird das Modul „Algorithmen und Filterblasen“. Es wird demnächst als qualifizierender Workshop für Lehrkräfte zur Verfügung stehen.

Projektauftakt

Im März 2024 ging das Projekt „Demokratie on demand. Informationskompetenz in Social Media“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen an den Start. Bereits im Mai fand ein erster Pilot-Workshop zum Thema „„Recherchiere richtig: Gib Fake News keine Chance“ statt. Grundlage war das gleichnamige Medienbox-Modul der Landesanstalt für Medien NRW, die zugleich Partner im zweijährigen LWL-Projekt sind. Knapp 30 Lehrkräfte erhielten einen tiefgreifenden fachlichen Einstieg ins Thema Fake News mit besonderem Blick auf Social-Media-Kanäle sowie die Gelegenheit, die damit verbundenen pädagogischen Schwierigkeiten zu reflektieren. Eigens entwickeltes Material zur Behandlung des Themas mit Schülerinnen und Schülern im Unterricht wurde den Lehrkräften im Nachgang zur Erprobung zur Verfügung gestellt.

Modul „Algorithmen und Filterblasen“

Das zweite Qualifizierungsmodul wird sich mit „Algorithmen und Filterblasen“ in sozialen Medien auseinandersetzen. Wie schon beim Pilotierungsmodul „Fake News“ wird es auch hier wieder umfangreiches Unterrichtsmaterial geben:  einen detaillierten Stundenverlaufsplan, Arbeitsblätter und eine fachlich einführende Handreichung für Lehrkräfte.

Das Unterrichtsmaterial verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für die Funktionsweisen von Algorithmen in Social-Media-Kanälen zu vermitteln. Dazu erlernen die Jugendlichen, auf welche Mechanismen beispielsweise der YouTube-Algorithmus setzt und welchen Einfluss dabei das eigene Nutzungsverhalten hat.

Darüber hinaus reflektieren die Schülerinnen und Schüler, welche gesellschaftlichen Auswirkungen es haben kann, wenn man im Netz überwiegend Informationen bekommt, die den bereits bestehenden Ansichten und Vorlieben entsprechen und die eigene Meinung sich in einer Filterblase ausbildet. Dabei geht es um Grundlagen wie den Unterschied zwischen Filterblasen und Echokammern, aber auch um die Vermittlung konkreter Kompetenzen zur selbstregulierten Mediennutzung. Wie gestalte ich „meinen“ Algorithmus aktiv, um aus meiner Bubble auszubrechen und meinen Horizont zu erweitern? Auf diese Frage hin ist die Unterrichtseinheit zugespitzt.

Die didaktische Handreichung für Lehrkräfte verbindet einen fachlichen Einstieg mit einer Diskussion der pädagogischen Schwierigkeiten und Hinweisen zur weiteren Vertiefung des Themas im Unterricht und anderen Lernkontexten.

Die nächsten Ziele

Das Modul „Algorithmen und Filterblasen“ wird nun in ein Workshop-Konzept eingebettet, das die Kommunalen Medienzentren in Westfalen mit Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften vor Ort durchführen können. Wir hoffen, dass es sich im Jahresprogramm 2025 zahlreicher westfälischer Medienzentren findet und möglichst viele Lehrkräfte Gelegenheit bekommen, an dem Qualifizierungs-Angebot teilzunehmen.

Weitere Module in Planung

Neben „Fake News“ und „Algorithmen“ sollen im Rahmen des LWL-Projekts „Demokratie on demand“ noch vier weitere Qualifizierungsmodule entstehen:  Die Vorarbeiten für das Modul „Bildkompetenz“ laufen noch in diesem Jahr an. Für 2025 sind drei weitere mit den Schwerpunkten „Diskriminierung und Hate Speech“, „Social Bots“ sowie „geschlechterspezifische Ansprache durch Rechtsextremisten“ geplant.