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Vom Kriegsende den Frieden lernen?

12.02.2025 Markus Köster

Kategorie: Kulturelle Bildung

Veranstaltungsangebote in Westfalen-Lippe zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

In diesem Jahr jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus. Zu diesem Schlüsseldatum deutscher Zeitgeschichte haben der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen ein gemeinsames Veranstaltungsangebot zur historisch-politischen Bildungsarbeit entwickelt. Dafür bieten alle drei Kooperationspartner ihre spezifischen Fachkompetenzen für Veranstaltungen vor Ort an und unterstützen gerne nach Kräften bei entsprechenden Planungen.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. beschäftigt sich von 2024 bis 2026 mit dem neuen Schwerpunktthema „Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen“. Im Jahr 2025 soll dabei vor allem das Kriegsende vor 80 Jahren im besonderen Fokus stehen. Im Rahmen des Themas bietet der Volksbund u.a. die folgenden Angebote an:

  • Ausstellungen und pädagogische Materialien („Bildungspakete“) z.B. zu den Themen „Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen“; „Gewaltmigration“; „Zeitenwende '45 - Aufbruch in ein neues Europa“ und „Deportationen nach Riga“
  • Projekte und Veranstaltungen zu den Themen der Ausstellungen
  • Führungen über Kriegsgräberstätten vor Ort

Die pädagogische Arbeit des Volksbundes in Westfalen-Lippe geht oftmals von den zahl-
reichen Kriegsgräberstätten vor Ort aus. Darüber hinaus bietet der Verein Veranstaltungen und Projekte mit Schulen, Volkshochschulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen bzw. Partnern (Heimat- und Schützenvereinen, Kirchen etc.) an. In jedem Regierungsbezirk ist eine Bildungsreferentin für die historisch-politische Bildungsarbeit im Einsatz.

www.volksbund.de

Das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte setzt sich u.a. mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seinen Nachwirkungen in Westfalen-Lippe auseinander. Im Fokus stehen die NS-Gesellschaft, gesellschaftliche Kontinuitäten nach 1945 und Wandlungen der Erinnerungskultur, die „vor Ort“ – z.B. an Straßennamen-Debatten und Opfergedenken – bis heute umstritten bleibt. Aus den aktuellen Forschungsschwerpunkten stehen zurzeit unterschiedliche Themen zur NS-Zeit und zum Kriegsende im Fokus, aus dem sich Referierende für Vorträge, Podiumsdiskussionen und gemeinsame Veranstaltungen anbieten:

  • Der „Volkskörper“ am Ende: „Euthanasie“ und Kriegsende in Anstalten und Gesundheitseinrichtungen Westfalen-Lippes
  • 80 Jahre Kriegsende und Erinnern: Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskulturen im Wandel
  • Wann endet die Gewalt? Das lange Kriegsende im Alltag und Gedächtnis Westfalens während der Nachkriegszeit
  • Kriegsende und Migration: Zum schwierigen Umgang mit Flüchtlingen und Vertriebenen in Westfalen-Lippe
  • Bombenkrieg und Kriegsende: Geschichte und Erinnerung an den „Untergang“ westfälischer Städte
  • Kriegsendphaseverbrechen vor Ort: Massenerschießungen in Westfalen-Lippe und die Auflösung der „Volksgemeinschaft“

www.lwl-regionalgeschichte.de

Das LWL-Medienzentrum für Westfalen vermittelt mit seinen Medienproduktionen auf anschauliche Weise Wissen über die Zeitgeschichte der Region. Es bietet verschiedene Filme und filmbasierte Vorträge zum Thema an und stellt bzw. vermittelt dazu bei Bedarf gern auch fachkundige Referentinnen und Referenten. Unter anderem bestehen folgende Angebote:

  • „Alltag unterm Hakenkreuz - Westfalen 1933 bis 1945 im Amateurfilm (Dokumentarfilm mit Einführung)
  • Als die Amerikaner kamen. Das Kriegsende 1945 in Westfalen im Spiegel von US-Filmaufnahmen (Dokumentarfilm mit Einführung)
  • Schock-Bilder – Zu Entstehung und Einsatz alliierter Filmaufnahmen der NS-Verbrechen in Westfalen 1945 (Vortrag mit Filmquellen)
  • Alltag in Trümmern – Die Jahre 1943-1947 in Filmdokumenten aus Westfalen (Vortrag mit Filmquellen)
  • „Kalte Heimat“ – Flüchtlinge und Vertriebene des Zweiten Weltkriegs in filmischen Quellen der Nachkriegszeit (Vortrag mit Filmquellen)
  • Eine Reise in die Vergangenheit - Die Geschichte einer jüdischen Familie am Kriegsende (Dokumentarfilm mit Einführung)
  • Good Morning Westphalia – Die Geschichte der Briten in Westfalen (Dokumentarfilm mit Einführung)

www.lwl-medienzentrum.de

Die Federführung des Kooperationsprojekts liegt bei der Regionalgeschäftsstelle Westfalen-Lippe des Volksbundes (westfalen-lippe@volksbund.de). Wenn Volkshochschulen, Archive, Gedenkstätten, Bibliotheken, Museen, Heimatvereine oder andere Kultur- und Bildungseinrichtungen eines der Themenangebote in ihr Programm integrieren wollen, können Sie sich aber auch direkt an das LWL-Institut für Westfälische Regionalgeschichte oder das LWL-Medienzentrum wenden.